Forum Polikon (2001 - 2010: abgeschlossen)
Leitung
- Prof. Dr. Hans-Jürgen Lange
- Bettina van Megern
Zielsetzung
Das Forum: Staats- und Demokratiereform bildet den Rahmen für Veranstaltungen, die die Entwicklungen und Veränderungen aufarbeiten, denen die westlichen, insbesondere europäischen Staats- und Demokratiemodelle derzeit unterliegen.
Neben der Analyse führt das Forum auch Lösungsansätze zusammen, wie sie in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft diskutiert werden. Thematisch stehen im Vordergrund:
- Reformmodelle von Staatlichkeit
- Neue Steuerungsmodelle in der öffentlichen Verwaltung
- Veränderte Demokratiemodelle
- Politische Steuerungskonzeptionen
- Konfliktregelungsverfahren
- Integrierte Sicherheitsarchitektur
- Interdisziplinäre Sicherheitskultur
Die Forumsveranstaltungen werden in Kooperation mit interessierten wissenschaftlichen, politischen und kulturellen Institutionen und Einrichtungen organisiert. Die Veranstaltungen verbinden den wissenschaftlich-fachlichen mit dem gesellschaftspolitischen Diskurs.
Ausgangslage
Die Gesellschaften in Deutschland und Europa im beginnenden 21. Jahrhundert wandeln sich grundlegend. Das ist eine der zentralen Aussagen in der gegenwärtigen Diskussion um die Zukunft der Gesellschaft. Mit ihr werden auch die Ursachen und Konsequenzen des Wandels für die Gesellschaft bedeutsam – Erwartungen und Hoffnungen auf die Zukunft projiziert, aber auch Bedenken laut.
Technologische Erneuerungen, neue Informationstechniken, Globalisierungsprozesse, die fortschreitende Ökonomisierung aller gesellschaftlichen Teilbereiche und die europäische Integration werden mit der Wahrnehmung des Wandels verbunden oder als Ursachen ausgewiesen. Neue Erkenntnisse aus der Humanforschung verändern das Bild vom Menschen mit möglichen Auswirkungen auf das Selbstverständnis des einzelnen – und mit Blick auf die Gesellschaft als Ganzes.
Mit der Ausdifferenzierung der Gesellschaft in die Zukunfts-, Wissens-, Informations-, Zivil- oder Weltgesellschaft wird versucht, den Veränderungsprozess zu beschreiben und Orientierung zu leisten. Neue Bezüge für ein Modell der Gesellschaft sollen dabei entwickelt und umgesetzt werden.
Die Entwürfe, die in der Gegenwart entstehen, wirken sich offensichtlich auf das komplexe Netz der Gesellschaft aus. Mit Eintritt in diese neuen Gesellschaftsmodelle verändern sich auch die Parameter gesellschaftlicher Strukturen. Damit verbunden stellt sich die Frage nach der politischen Macht, der Verantwortung gegenüber einer demokratischen Öffentlichkeit, letztlich nach der Demokratie als politisches System der Gesellschaft.
Zugleich werden auf allen politischen Ebenen Reformen von Staat und Verwaltung eingeleitet. Das Verständnis staatlicher Aufgabenwahrnehmung ist dabei heftig umstritten. Ebenso kontrovers wird diskutiert, inwieweit Staat und Politik überhaupt noch über die Möglichkeiten verfügen, gesellschaftliche Teilsysteme zu steuern. Nur zögerlich tritt bei allen diesen Reformen der staatlich-institutionellen Strukturen ins Bewusstsein, dass hierdurch die bislang zugrundeliegenden Formen demokratischer Teilhabe und Kontrolle massiv berührt sind. Staatsreformen durchzuführen bedeutet immer auch, das Verständnis politischer Steuerung zu verändern. Politische Steuerung berührt immer auch die Frage nach der Legitimation und der Voraussetzung von Demokratie schlechthin.
Forumsreihe zur »Sicherheitsarchitektur«
- Sicherheitskulturtagung zum Thema: »Was ist Sicherheit?« – kritische Betrachtungen einer unklaren Begrifflichkeit mit den Schwerpunkten Politik /Medizin /Unternehmen /Kultur; veranstaltet durch den Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Sicherheitsforschung und Sicherheitsmanagement an der Universität Witten/Herdecke, am 27./28. April 2010 in Witten.
Forumsreihe zur »Demokratiereform im 21. Jahrhundert«
Demokratie im 21. Jahrhundert (I): Perspektiven der Demokratie in einer technologisch ökonomischen Welt, veranstaltet in Kooperation mit der Privaten Universität Witten/Herdecke, am 29. Juni 2001 in Witten.
Demokratie im 21. Jahrhundert (II): Europäisierung der Demokratie, veranstaltet in Kooperation mit der Privaten Universität Witten/Herdecke, am 30. November 2001 in Witten.
Demokratie im 21. Jahrhundert (III): Demokratie und die Politische Steuerung der Gesellschaft, veranstaltet in Kooperation mit der Privaten Universität Witten/Herdecke, am 15. November 2002 in Witten.
Forumsreihe zur »Verwaltungsreform«
1. Neue Steuerung in der Polizei. Auswirkungen auf Organisationshandeln und Staatskonzeption, veranstaltet in Kooperation mit der Hans Böckler Stiftung, am 26./27. September 2001 in der Tagungsstätte Walberberg bei Köln
Zu den verschiedenen Aspekten der Neuen Steuerungsmodelle wurden einzelne Workshops durchgeführt. Diese sind veranstaltet worden in Kooperation mit der Hans Böckler Stiftung. Die Workshops fanden statt zu Themenblöcken, die sich an den Elementen von NSM orientieren. Allen Veranstaltungen lag eine gemeinsame Methodik zugrunde (siehe Kurzberichte 2 – 10)
2. Einführung der Produkte bei den Polizeien des Bundes und der Länder, am 2./3. November 2004 in Stenden
3. Einführung von Zielvereinbarungen bei den Polizeien des Bundes und der Länder, am 6./7. Dezember 2004 in Stenden
4. Einführung der Budgetierung bei den Polizeien des Bundes und der Länder, am 2./3. Februar 2005 in Stenden
5. Einführung von Controlling bei den Polizeien des Bundes und der Länder, am 2./3. März 2005 in Stenden
6. Einführung des Qualitätsmanagements bei den Polizeien des Bundes und der Länder, am 9./10. Mai 2005 in Stenden
7. »Organisationsentwicklung », am 10./11. Oktober 2005 in Stenden
8. »Personalentwicklung«, am 07./08. November 2005 in Stenden
9. »Außenbeziehungen«, am 05./06. Dezember 2005 in Stenden
10. »Die Zukunft der Neuen Steuerungsmodelle in der Polizei«, am 26./27. Januar 2006 in Stenden